Elektrisches Aufladen des smart EQ fortwo
Elektrisches Aufladen des smart EQ fortwo

Um mit einem E-Auto Langstrecken fahren zu können, genügen ein grosser Akku und eine hohe Reichweite. So denken viele Menschen, aber so einfach ist es nicht! Um die lange Strecke in die Ferien in Angriff zu nehmen, lädt man das Elektroauto vorher vollständig auf und muss dann unterwegs noch einmal nachladen – Langstrecke geschafft. Wenn es immer so einfach wäre …

Höherer Verbrauch erfordert zusätzliche Ladestopps

Es gibt viele Gründe warum der Verbrauch steigen und die Reichweite entsprechend sinken kann: Im Winter die Heizung, im Sommer die Klimaanlage, der Dachträger inkl. Velos oder hohe Geschwindigkeiten. Alle diese Punkte lassen den Verbrauch ansteigen und schnell sind zusätzliche Ladevorgänge notwendig. Solche Zwangspausen sollten dann so kurz wie möglich sein.

Die Ladeleistung ist entscheidend

Für kurze Ladevorgänge ist die Ladeleistung entscheidend! Je höher die Ladeleistung, desto schneller ist der Akku wieder voll. Oder anders formuliert: Je höher die Ladeleistung desto mehr Reichweite kann in einer gewissen Zeit geladen werden.

Diese Ladeleistung ist in erster Linie abhängig vom Fahrzeug und von der Ladestation. Weitere Faktoren beeinflussen die Ladeleistung zusätzlich. Beispielsweise nimmt die Ladeleistung bei fast vollem Akku stark ab. Deshalb wird ein Akku i.d.R. nur dann vollgeladen, wenn genug Zeit vorhanden ist.

Bei der Auswahl des E-Fahrzeuges ist deshalb eine hohe Ladeleistung mindestens so wichtig, wie ein ausreichend grosser Akku in Kombination mit einer guten Effizienz (tiefer Verbrauch). Achtung: Teilweise sind höhere Ladeleistungen nur optional erhältlich. Deshalb lohnt es sich, da immer genau nachzufragen. Da die Grösse des Akkus ein starker Kostentreiber darstellt und auch viel Energie in der Produktion verschlingt, ist die kleinere Akku-Variante in jedem Fall eine Überlegung wert.

Rapidgate

Bei E-Autos ohne effiziente Kühlung des Akkus kann es im Sommer zu einem weiteren Problem kommen, dem sogenannten "Rapidgate". Um eine Überhitzung des bereits warmen Akkus zu verhindern, wird beim Laden die Ladeleistung reduziert und damit die Ladedauer erhöht. Dies ist sehr ärgerlich und dann nützt auch der grosse Akku nichts mehr.

Ladeleistung bei Elektroautos von Carvolution

Betrachten wir die von Carvolution angebotenen Elektroautos im Hinblick auf die Ladeleistung und auf die Ladedauer.

Wie lange dauert es um für weitere 100km Reichweite die benötigte Energie zu laden?

Renault New ZOE R110

  • Reichweite 395km
  • Max. Ladeleistung 22kW
  • Akku-Grösse 52kWh
  • Dauer zum Nachladen von 100km Reichweite ca. 36 Minuten

Tesla Model 3 RWD standard range +

  • Reichweite 402km
  • Maximale Ladeleistung 120kW
  • Akku-Grösse 53 kWh
  • Dauer zum Nachladen von 100km Reichweite ca. 6.5 Minuten

Tesla Model 3 AWD long range

  • Reichweite 560km
  • Maximale Ladeleistung 250kW (Noch nicht bei allen Tesla-Superchargern möglich)
  • Akku-Grösse 75 kWh
  • Dauer zum Nachladen von 100km Reichweite ca. 3.2 Minuten

Bereits an diesen 3 Auto-Modellen werden die grossen Unterschiede zwischen Fahrzeugen deutlich sichtbar. Während beim Tesla Model 3 AWD long range das «Laden von 100km» etwas mehr als 3 Minuten dauert, benötigt der Renault New ZOE R110 dafür satte 36 Minuten.

Für eine Strecke von 850km (z.B. von Zürich nach Berlin oder nach Rom) und bei vollgeladenem Akku zu Beginn, steht der Renault unterwegs über 2.5h an der Ladestation während der Tesla dazu nur 10 Minuten benötigt. Aber aufgepasst, dies sind theoretische und ideale Werte. Höhere Verbräuche und auch die Tatsache dass man nicht mit absolut leerem Akku ankommen will führen in Wirklichkeit zu deutlich längeren Stopps an den Ladesäulen.

Fazit

Bei der Auswahl des passenden Elektroautos lohnt es sich, dem Thema Ladeleistung entsprechend viel Aufmerksamkeit zu schenken.

Dies ist ein Gastbeitrag von Walter Oberli, Gründer und Betreiber von CARimba.info einer Such- und Vergleichsplattform mit allen Elektroauto-Modellen.

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